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Von wegen „doofe Schüler“ – Die erste Lesung vor Schulklassen

Alter, ich hatte einen richtig tollen Vormittag mit einer fünften und einer sechsten Klasse an der Hanauer Otto-Hahn-Schule und bin sehr dankbar, dass ich „Kann ich Pflaster für mein Handy, Frau Steinbeck“ dort auf Einladung der Stadtbibliothek vorstellen durfte.

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Mit wurde ja immer gesagt, Kinder seien ein extrem hartes Publikum. Nach dem Besuch an der „Otto“ möchte ich unbedingt wieder vor Kindern lesen. Nicht nur, weil dieses Buch an die Schule gehört. Vielmehr, weil ich mit beiden Klassen so tolle Gespräche über das Schreiben von Geschichten und Fantasie hatte.

Dafür den Schülern meinen allerherzlichsten Dank. Ich war echt gestresst die letzten Tage, doch die Zeit mit euch hat mich dafür vollends entschädigt.

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Ich komme gern wieder, Maryanto

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Danke für die tolle Premieren-Lesung im Kultur-Forum zu Hanau!

Auf diesem Weg möchte ich noch einmal allen danken, die bei der Premieren-Lesung von „Kann ich Pflaster für mein Handy, Frau Steinbeck“ erst für volles Haus im Hanauer Kultur-Forum gesorgt, und mir dann meine Aufregung genommen haben.

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Besonders haben mich zwei Dinge berührt: Erstens, dass viele meiner Freunde und sogar Leser meines Blogs „Bradsticks“, die ich bisher nicht persönlich kannte, dabei waren. Trotz langer Fahrtwege.

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Zweitens, dass mir viele Schulsekretärinnen während des anschließenden Büchersignierens berichteten, dass sie sich wirklich in unserem Buch wiedergefunden hätten. Obwohl Désirée Steinbeck zuerst auf hohen Hacken an der Schule auftaucht und ihren neuen Job völlig unterschätzt.

Ich war auf jeden Fall extrem nervös vor diesem, meinem ersten, Auftritt als Autor. Das schöne Ambiente, das Benjamin Baumann in Zusammenarbeit mit der Stadt Hanau in der Stadtbibliothek geschaffen hatte, die vielen Lacher während des Leseteils, auch die vielen lieben Rückmeldungen – all das war das „Verrücktmachen“ wert.

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Ich hoffe, dass ich zukünftig noch weitere Gelegenheiten schaffen kann, diese tollen Geschichten aus der Schule vorzulesen. Der 12. November 2015 wird fortan auf jeden Fall ein Tag bleiben, den ich mit einer unvergesslichen Erfahrung verbinde. Ich bin so froh, dass ich mich letztendlich doch getraut hatte, dieser Einladung nach Hanau zu folgen.

Vielen, vielen lieben Dank!

Jasmin Di Cara vom Hanauer Anzeiger hat einen kleinen Bericht zum Event verfasst, den ich euch nicht vorenthalten möchte.

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Ihr könnt ihn HIER runterladen.

Wenn ihr HIER klickt, bekommt ihr ein weiteres Interview (das zweite durfte ich mit der Frankfurter Rundschau führen, siehe HIER) zur Veranstaltung.

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Ihr seid super,

Maryanto

Thilo

Lesung im Raum Hamburg: Thilo und Frau Steinbeck im Literaturherbst

In meinem Leben hat sich immer wieder bewiesen, dass du ohne den Support deiner Freunde nirgendwohin kommst, außer zu frustrierenden Dates. Deshalb bin ich total happy, dass mein toller (und tätowierter) Kollege Thilo Schmidt, hier zu sehen, von inTouch Online „Kann ich Pflaster für mein Handy“ im literarischen Herbst der Stadt Schwarzenbek vorstellen wird – live und lustig.

Karten für die Lesung im Palazzo Andrea gibt es nur mit Voranmeldung unter 04151/833390. Die Veranstaltung am Samstag, 7. November, 10 Uhr, ist als Literaturfrühstück gedacht. Thilo wird vor allem Texte Ephraim Kishons lesen. Ich freue mich echt, dass er trotzdem Platz für mein Buch gefunden hat.

Alle weiteren Infos zum Schwarzenbeker Literatur des Bürgervereins findet ihr HIER!

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Buchmesse-Spezial – oder: Männerprobleme

Es ist schlimm genug, wenn du mit einem Idioten schläfst. Schlimmer nur, wenn du diesem Idioten noch die männliche Hauptrolle in deinem Buch gibst. Ganz deutlich gesagt, fickt dich das Leben dann richtig.

Denn der Typ taucht fortan nicht nur in deinem Lebenslauf auf, sondern wird überall thematisiert. Da kannst du auf ignorant machen wie du willst: in Chats, in Radiointerviews, in Zeitungsartikeln – jüngstes Beispiel, im Buchmesse-Special der Kollegen des MAIN ECHO in Aschaffenburg, die ich bei dieser Gelegenheit herzlich grüßen möchte.

Redakteurin Miriam Schnurr hat ihr Rezensionsergebnis „ein schöner, kurzweiliger Lesespaß“, hoffentlich nicht nur auf die Beschreibungen von Max‘ Bizeps bezogen. Ich freue mich nämlich total über die nette Kritik aus der Heimat! Thank you!

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Übrigens war ich vor ein paar Wochen kurz davor, bei Thalia am Jungfernstieg in jedem Buch die Widmungen mit Edding durchzustreichen. Weil das live leider geiler ist, spare ich mir das jetzt für die Signierstunden in Hessen.

By the way, Homies in Hessen, am Donnerstag, 12. November, werde ich ab 19 Uhr in der neuen Hanauer Stadtbibliothek lesen. Vorerst sind die Plätze auf 100 Zuhörer beschränkt. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, sogar im RTL-Online Shop :)

Lausige Zeiten

›Ich glaube, ich bin krank‹ ›Warum glaubst du das?‹ ›Die Mama hat’s gesagt.‹ ›Und warum bist du dann hier?‹ ›Ich soll erstmal warten, ob es schlimmer wird‹, antwortet Pietro aus der 2c und kratzt sich verlegen am Kopf. ›Was genau hast du denn?‹ ›Kann ich nicht so laut sagen.‹ Niedlich. Ich streiche dem Kleinen über den Schopf und beuge mich zu ihm runter: ›Komm, du kannst es mir auch ins Ohr flüstern. Ich sag’s auch niemandem, außer dem Doktor vielleicht.‹ Pietro fasst sich ein Herz. Er kommt ganz nah an mein Ohr. ›Läuse, Frau Steinbeck. Vielleicht habe ich Läuse. Ist das schlimm?‹, haucht er. Meine langen Locken fallen vor Schreck in sich zusammen…

Polonäse

Eine Stunde später fliegen mir fast die Löcher aus dem Käse. Vor mir lehnt sich Sandra Weinhardt an die Theke, als wollte sie einen Whiskey bestellen. Irgendwie erinnert sie mich an Jennifer Lopez vor zehn Jahren. Wallemähne, Riesenkreolen und einen Hauch von Nichts über dem prallen Hintern, den sie kess aus der Hüfte Richtung Tür streckt. Beindruckender ist jedoch die Polonaise aus fünf Kindern, die sich jetzt neben der Mutter am Tresen aufreihen. Perfekt nach Größe geordnet. »Das ist Tanisha Michelle, ich soll sie für die erste Klasse anmelden«, stellt sie mir das Mädchen direkt neben sich vor. Tanisha erinnert mich ein bisschen an Britney Spears vor zehn Jahren. Irgendwie too much von allem, nur an Textilien wurde gespart. »Freut mich«, begrüße ich die kleine Blondine und gebe ihr freundlich die Hand. Bevor meine Befürchtungen, die beiden könnten gleich ein Mutter-Tochter- Duett starten – einen iPod-Kopfhörer hat Sandra zwecks musikalischer Untermalung ihres Besuchs noch im Ohr  –, habe ich auch schon das Anmeldeformular in der Hand. »Das ist doch schön, bitte füllen Sie doch gerade diesen Infobogen aus.« 21 geplatzte Kaugummiblasen aus sechs Mündern später, zehn davon aus dem Muttermund, setzt Sandra Weinhardt endlich den Stift ab und gibt mir das Papier zurück. »Perfekt«, sage ich und gehe ihre Angaben durch. Name des Kindes, Adresse, Name der Mutter. »Frau Weinhardt, Sie haben vergessen, den Namen des Vaters einzutragen.« Sie schaut mich ernst an. »Soll ich die wirklich alle da eintragen?« Ich schaue auf die Reihe kauender Kids und möchte vor Lachen platzen wie ihre Kaugummiblasen. »Nein«, sage ich beherrscht. »Es reicht, wenn sie Tanishas Vater angeben.« Es ist einer dieser Momente, in denen es mir wirklich schwerfällt, an mich zu halten.

Shitstorm

Eine Woche später hat die Rationierung des Klopapiers im Sekretariat fast einen Nervenzusammenbruch und in den Toiletten einen handfesten Shitstorm ausgelöst. An den Kabinenwänden. »Das Papier ist unser!« ist dort zu lesen, »Keine Macht der kommunistischen Klopapier-Politik«, oder einfach: »Ich scheiß auf dein Papier! Leck mich!« Unter #klopapierfueralle macht sich die Empörung jetzt auch noch auf Twitter breit. Schlimmer: Auf Instagram posten die Schüler Bilder ihrer Hinterteile in den Toilettenräumen. Zwar mit Hosen an, dafür aber mit dem Kommentar: »Wir sind nicht ganz sauber. #klopapierfueralle.« »Wenn jetzt noch die YouTuber kommen, könnte es unappetitlich werden«, lacht Melitta. »Stell dir mal vor. Der Selbsttest: Kacken ohne Klopapier.« »Wenn Sie kein Papier haben, sollen sie sich doch mit Abschminktüchern sauber machen«, murmele ich, nachdem wir grob überschlagen haben, wie viel mehr Durchgangsverkehr uns das ständige Verstopfen der Toiletten bisher gekostet hat. »Nicht wahr, Melitta-Antoinette?!« Die Antwort wird von einer Revolte übertönt, wie sie die Welt wahrscheinlich seit der Französischen Revolution nicht mehr erlebt hat, zumindest nicht in einem Schulsekretariat. »Gebt uns das Papier zurück!« Redeführer Stobi und rund zehn weitere Zehntklässler stehen mit verschränkten Armen vor der Theke. Leckt mich doch, denke ich. Und sage stattdessen scheißfreundlich: »Gibt es hier irgendein Problem?!« »Klopapier in die Kabinen«, rufen die Schüler im Chor. »Papier zurück, Papier zurück!« Wie viele Demonstrationen, halte ich auch diese lediglich für einen guten Grund, irgendetwas anderes zu schwänzen. Zum Beispiel Kunst bei André. Die hohe Kunst der Diplomatie ist hier zumindest kein Thema  – ebenso wenig wie im Nebenzimmer. Als sich die Tür des Rektorats öffnet, erwarte ich das Schlimmste. »Was ist das denn für ein Lärm?«, brüllt Hildebrandt-Fricke lauter, als alle elf Schüler zusammen es jemals könnten …

Fame ist eben alles

Bei mir sind längst die Dämme gebrochen. Die Hormondämme. Nach der großen Pause durchsuche ich die Abi-Zeitung neugierig nach weiteren Fotos von Max und setzte ein sinnliches Lächeln auf. Nur für den Fall, dass er zufällig ins Sekretariat kommt  – vielleicht mit einem Bewilligungsantrag. Oder einem Heiratsantrag. »Ja, ich wäre willig«, flüstere ich vor mich hin, während Melitta mir einen Vogel zeigt. »Verrücktes Huhn!« Zumindest Carina hat Verständnis. »Keine Sorge, Desi, du befindest dich mit deiner Schwärmerei lediglich auf einer Linie mit fast allen Frauen in diesem Raum. Außer denen, die er schon hatte. Wenn Max durch diese Tür kommt, ist hier mehr Östrogen in der Luft als Testosteron in der Umkleidekabine vom BVB – vor dem Derby auf Schalke.« Schwärmerei? Das fühlt sich schon an wie ein Eisprung. Ich möchte in die Luft springen vor Freude! Zwei Tage später stehen wir uns zum ersten Mal am Heiligsten, der Kaffeemaschine im Lehrerzimmer, gegenüber. In meinen Tagträumen allerdings stehen wir fast schon vor dem Traualtar. Soviel Phantasie hat Folgen. »Milchkaffee, Espresso oder einen Latte?«, fragt er freundlich. »Ja, ich will«, sage ich aus vollem Herzen – und sehe in ein extrem verwirrtes Gesicht. »Ja, ich will mich erstmal vorstellen. Ich meine, ich bin Désirée, die neue  …«, versuche ich die Situation zu retten. Sekretärin, ich weiß«, beendet er meinen Satz. 34 »Max Patzke.« Während er mir seine Hand reicht und herzhaft zudrückt, werden meine Knie weicher und weicher. »Welchen Knopf darf ich drücken?« »An der Kaffeemaschine?« »Wo sonst?«, sieht er mich belustigt an. O Boden, öffne dich, denke ich, nuschele etwas von »sowieso zu viel Kaffee«, und verabschiede mich schnell. »Wir sehen uns«, ruft er mir in samtweichem Bariton nach, während der Traualtar mit bombastischem Getöse zusammenbricht. Kaum eine Woche an der Schule und schon benehme ich mich wie ein Teenager in der Hochpubertät.